Die Philosophie der Kampfkunst

- Hinter jedem Schwarzgurt steckt ein Weissgurt, der nie aufgegeben hat -

Verknüpfung zum Alltag

Das Erlernen und Ausüben einer Kampfkunst kann zum einen als Hobby und Ausgleich zum Alltag angesehen werden. Zum anderen liegt die Faszination der Kampfkunst jedoch auch in der Philosophie und Einstellung, die dahinter steht. Viele im Karate geförderte Grundsätze wie z.B. Respekt,  Durchhaltevermögen, Geduld, Rücksicht, Selbstbeherrschung oder Bescheidenheit begleiten uns nämlich auch ausserhalb des Trainings.

Verhaltenskodex

Viele dieser Grundsätze spiegeln sich auch in unserer Dojo-Ordnung wieder, die wir weiter unten auf dieser Seite aufgeführt haben. Diese Punkte sind zumindest während des Trainings zwingend zu befolgen. Wie sehr ihr euch auf die dahinterstehenden Grundsätze einlassen wollt und sie in euren Alltag einbindet, ist jedoch jedem selbst überlassen :) 

WICHTIG: NICHTS religiöses

Das Training hat keinerlei Interferenz mit der eigenen Konfession. Der "philosophische" Aspekt einer Kampfkunst besteht darin, seine eigenen physischen und psychischen Schwächen und Stärken zu finden, zu lernen mit diesen umzugehen und an diesen zu wachsen.

Jeder Karateka ist zur Einhaltung der folgenden Dojo-Ordnung verpflichtet.


1. Dojo(Trainingshalle)

Unser Dojo (Übungsraum) ist die Turnhalle. Trinkflaschen und ggf. Wertsachen sollten am Rand der Halle oder im Geräteraum platziert werden, sodass sie während des Trainings nicht in die Quere kommen. Generell ist die im Schulhaus ausgehängte Turnhallenordnung zu beachten. So ist z.B. Essen (inkl. Kaugummi kauen) oder auch das Betreten der Halle mit Strassenschuhen nicht gestattet.


2. Sensei (Lehrer/Trainer)

Deinen Lehrer/Trainer solltest du als Sensei bezeichnen. Das ist eine in der Kampfkunst gebräuchliche, japanische Anrede und bedeutet "Meister".


Der Sensei verdient deinen absoluten Respekt, denn er ...

  • ... widmet sich seit vielen Jahrzehnten der Kampfkunst und beschäftigt sich nicht nur im Dojo damit.
  • ... investiert viel Zeit in das Dojo und jeden einzelnen Schüler/jedes einzelne Mitglied.
  • ... ist immer im Dojo, trotz Stress, schlechten Tagen, Zerrungen, Schmerzen, Unlust etc.
  • ... gibt nie auf und ist immer da, um dich zu lehren, zu trainieren, ohne Ausreden, ohne Wenn und Aber, damit du dich weiterentwickeln kannst.
  • ... hat viel eigenes Geld und Freizeit investiert, um für sich zu lernen und das Gelernte weiterzugeben.
  • ... hat mehr Zeit mit Lernen und Lehren verbracht als das die allermeisten im Dojo getan haben.
  • ... hat eine Technik immer mindestens 10x mehr geübt als seine Schüler, selbst wenn diese die Technik bereits 1000x geübt haben.
  • ... freut sich über dein Weiterkommen, deinen Erfolg. Dein neuer Gurt erfüllt ihn mit Stolz.

Das alles sind keine Selbstverständlichkeiten. Darum, und aus vielen weiteren Gründen, verdient der Sensei deinen Respekt.
Vielleicht bist du eines Tages selber Sensei und denkst an die Zeit zurück, die du mit ihm verbringen durftest.
Was er dich gelehrt und du nun weitergeben kannst.


3. Respekt und Höflichkeit

Respektlosigkeit und abschätzige Bemerkungen, egal wem gegenüber, werden nicht geduldet. Dies gilt nicht nur gegenüber dem Sensei, sondern auch gegenüber allen anderen Mitschülern, egal welcher Stufe und egal ob aus deinem oder anderen Dojos.

Im Kampfsport wird Respekt und Höflichkeit häufig in Form einer Verneigung ausgedrückt:

  • Beim Betreten oder Verlassen unseres Dojos grüssen wir mit einer leichten Verbeugung. Diese Respektbekundung gilt zunächst der Übungsstätte und dem Karate, aber auch dem Sensei und der Übungsgruppe. Das Verlassen des Dojos während des Unterrichts gilt als unhöflich. Ist es dennoch einmal unumgänglich, so zeige deinem Sensei die Absicht durch eine leichte Verbeugung und warte auf seine Bestätigung. Melde dich auch wieder korrekt zurück.
  • Bei Beginn und Ende des Trainings, jeder Partnerübung oder Kata wird mit einer Verneigung an- bzw. abgegrüsst.
  • Zuspruch drücken wir ebenfalls mit einer Verneigung oder dem Wortlaut "Hai Sensei" aus.


Auch Pünktlichkeit ist eine Frage von Respekt und Höflichkeit. Vermeide es daher unbedingt, verspätet zum Unterricht zu kommen. Sollte dies dennoch einmal der Fall sein, kniest du dich in eine Ecke des Dojos und wartest auf das Zeichen deines Senseis, dich in der Gruppe einzuordnen.


4. Hygiene und Sauberkeit

Das Training erfolgt barfuss in einem vollständigen, weissen Karate-Gi (Jacke, Hose, Gürtel). Mädchen/Frauen sollten zudem ein Top/Shirt unter der Jacke tragen. Schuhe sind nur in Ausnahmefällen und in Absprache mit dem Sensei erlaubt. Schmuck soll aufgrund der Verletzungsgefahr ausgezogen und lange Haare zusammengebunden werden.


Nicht zuletzt weil wir im Kampfsport auch mit Körperkontakt arbeiten, ist zwingend auf die persönliche Hygiene und Sauberkeit zu achten. Ansonsten leidet sowohl für Sensei als auch Mitschüler die Freude am Training. Wenn nötig, soll man sich daher bitte vor dem Training waschen (die Garderoben sind mit Duschen ausgestattet). Auch Finger- und Fussnägel sind kurz und sauber zu halten. Abfall ist in den dafür vorgesehenen Behältern zu deponieren. Umkleideräume sind sauber zu verlassen und der Karate-Gi sowie die darunter getragene Kleidung regelmässig zu waschen. Dabei bitten wir darauf zu achten, dass der Karate-Gi in einem sauberen und ordentlichen Zustand, d.h. zum Beispiel nicht völlig zerknittert, getragen wird.


5. Unterricht/Training

Versuche immer, durch dein Verhalten und deine Mitarbeit zu einem produktiven Unterrichtsverlauf beizutragen und das maximale Potential des Trainings auszuschöpfen. Sei immer aufmerksam, schnell und konzentriert, denn im Kampf sind Wachsamkeit, Beobachtungsgabe und Mitdenken Grundvoraussetzungen.


6. Disziplinarmassnahmen

Der Übungsleiter/Trainer ist verpflichtet, die Ordnung und Disziplin während der Übungsstunden zu wahren. Bei regelwidrigem Verhalten, mangelnder Selbstbeherrschung, Handlungen zu Schädigung unseres Ansehens in der Öffentlichkeit oder Verstoss gegen die Dojo-Ordnung, kann der Übungsleiter/Trainer den Schüler nach eigenem Ermessen vom Unterricht ausschliessen. Der Vorstand entscheidet über eine etwaige weitere Mitgliedschaft des betreffenden Mitglieds.


Des Weiteren verpflichten sich der Verein und seine Mitglieder, Karate ausschliesslich zum Zweck der Selbstverteidigung zu betreuen und zu betreiben, sowie die entsprechenden Verhaltensregeln zu respektieren. Die erlernten Techniken dürfen in der Öffentlichkeit nicht ohne gesetzlich vertretbarem Grund (wie z.B. Notwehr) angewandt oder weitergegeben werden. Im Falle einer Überschreitung des Notwehrparagraphen wird der Bildungsstand des Karateka herangezogen. Alle Konfliktsituationen, in die ein Karateka kommt, und die in unmittelbarem Zusammenhang mit "Notwehr" stehen, sind dem Sensei unverzüglich anzuzeigen.


7. Haftung

Für Garderobe und Wertsachen wird nicht gehaftet. Wertsachen und Geld sollen wegen Diebstahlgefahr mit in die Halle genommen werden. Für Sach- und Personenschäden gegenüber Zweiten und Dritten, übernimmt der Verein keine Haftung. Brillenträgern wird empfohlen eine für das Training geeignete Brille (Sportbrille, Gummiband usw.) oder Kontaktlinsen zu tragen. Jedes Mitglied hat selber für einen geeigneten Versicherungsschutz zu sorgen.


Social Media: Wie auf unserem Anmeldeformular vermerkt, werden an unseren Anlässen Fotos gemacht, die zum Teil auch auf unseren Social Media Plattformen veröffentlicht werden könnten. Wenn dies nicht gewünscht ist, bitten wir um entsprechende Mitteilung.